Bellobinsen

Kein Lebensbereich, so scheint es, bleibt von der Binse verschont, warum sollte die Hundewelt dagegen immun sein. Betroffenheitsdeppen, Deeskalations-Friedensfuzzis, Gleichheitshysterikerinnen beider Geschlechter, Noblewildeversteher, Neidgeplagte, Asozial-Antiautoritäre und einfach nur Doofe. Ich SCHWÖRE, das ist alles so zu mir gesagt worden. Hier meine gesammelten Blüten:

"Hahaha!"
Das Herrchen des Landseers, der mich angesprungen hatte und es war extrem matschig da unten und echt total lustig.

"Unser Hund ist gefährlich."
Frauchen lief von der Last eines quer getragenen Baumes ("Ast" würde diesem Trumm nicht gerecht werden) gebückt vor Herrchen her, das den Hund an der Leine führte und warnte alle Entgegenkommenden. (Die Terrier nahmen das zum Anlass, daran zu schaukeln. Fanden sie lustig.)

"Die machen das schon unter sich aus." (Unausgesprochen)
Die Leute, die einfach weitergingen, als ihr weißer Schäferhund aus dem spanischen Tierschutz meinen Terrier am Boden festgenagelt hatte, obwohl er sich unterworfen hatte. Tiefes Loch im Hals. Die Tierarztrechnung habe ich noch lange vergeblich mit mir 'rumgetragen. So viel zu den "natürlich sozialisierten" Hunden aus Hundeelendsländern. Mehr siehe hier.

"Die [vorher in Rudeln freilebenden] Hunde aus Spanien/Portugal/Griechenland/Osteuropa [die keinen Menschenkontakt kennen und die man dann in deutsche Wohnungen verpflanzt] sind alle ganz toll natürlich sozialisiert."

"Wir haben keine Angst, aber Kinder könnten sich davor erschrecken."
Als meine winzige, 12-Wochen-alte Kleine (ausgewachsen später kolossale 6 kilo schwer) überraschend aufgetauchte Spaziergänger auf einem Waldweg piepsend ankläffte.

"Das ist ja unglaublich!"
Das Herrchen eines eingestandenermaßen bissigen Hundes, welches versuchte, meine Terrier durch das Auf- und Zuklappen seines Regenschirmes zu verscheuchen, was die klasse fanden und mich zu der Antwort veranlasste, dass "unglaublich" nur sei, dass er mit seinem Köter nicht auf die entfernte Seite des breiten Ruhrufers gegangen sei.

"Ihr pisst alles voll, Ihr kackt alles voll ..."
Ein Angler an der Ruhr zu meinen Terriern, die das zum Anlass nahmen, sich vor ihm aufzubauen und kräftig anzukeifen. Wahrscheinlich hielten sie es für ein neues Spiel. In diesem Fall muss ich sagen, ich konnte den Mann verstehen. Er hatte recht.

"Lassen Sie ihn doch. Er darf mich ruhig anspringen. Er freut sich doch."

"Hach sind Sie brutal!"
Wenn man den Hund "Down" machen lässt. Ich war schwer versucht, den jungen und extrem lebhaften Hund abzuleinen und ihn das tierärztliche Wartezimmer spontimäßig aufmischen zu lassen.

"Sie üben die ganze Gewalt des Menschen über den Hund aus."
Bei eben dieser Gelegenheit. Hätte der Hund die ganze Gewalt des Hundes über den Menschen ausgeübt, wäre das aber okay gewesen.

"Warum darf Ihr Hund denn nicht bellen? Das ist doch ein Hund. Der muss doch bellen."

"Hunde sind wie Kinder."

"Hunde wissen genau, wer es gut mit ihnen meint."
Hat Blondie auch gewusst.

"Ich lasse für meine Hunde vegetarisches Futter aus Amerika kommen."

"Kaninchenmörder!"

"Fuchsquäler!"

"Aus welchem Tierheim hamse den?"
Rassehunde sind bäh!

"Und ich hatte gehofft, dass Du einem armen Hündchen aus dem Tierheim ein Zuhause gegeben hättest."
Sowas macht Freude, vor allem wenn man sich soeben seinen ersten Hund angeschafft hat. Gutmenschenempathie halt.

"Ist der auch kastriert?"
Betonung auf "kastriert". Männliche Sexualität muss so weit wie möglich eingedämmt werden, läufige Hündinnen dürfen aber ganze Hundewiesen verstänkern. Genau wie im richtigen Leben.

"Aber mein Hund hat doch noch Welpenschutz."
Einen Schmarrn hat der. Das gilt nur im Rudel.

"Jäger schränken meine Freiheit ein, weil ich mich nicht mehr mit dem angeleinten [haha] Hund in den Wald traue."

"Ich habe meinen Hund vom Bauern, weil die [seriösen] Züchter verdienen damit viel zuviel."
Ja, viel zu verdienen ist bäh. Übrigens: Als ich den Züchter meines Vorstehhundes kennenlernte, hatte er eine in der Zucht stehende Hündin, zwei alte Damen, die liebevoll zu Tode gepflegt wurden und von denen eine ihm nie einen Wurf gebracht hatte, sowie zwei Nachwuchshündinnen. Heute, nach 8 Jahren, ist die Konstellation wieder ähnlich. Noch Fragen?

"Jagdhunde sind bei Nichtjägern viel glücklicher."

 Und hier noch vier, nicht über Hunde:

"Ich habe nichts gegen die Jagd an sich, nur gegen Hobbyjäger."
Weil die könnten ja Spaß daran haben.

"Über die Jagd wird noch mehr gelogen, als über den Krieg."

"Die Natur würde sich schon von selber regeln."

Und als Glanzstück:

"Mir hat noch kein Fuchs was getan."