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When SJW meets Halbbildung

9 Jahre alter Oldie but Goldie:

Jemand, der Matthias heißt und es daher besser wissen sollte, erklärt uns in der WELT, dass Allgemeinverprollung der Preis der Freiheit sei. Die unsäglichen Namen, mit denen die Kinder des Prekariats für's Leben gezeichnet werden, sind nicht etwa doof und prätentiös, sondern tatsächlich irgendwie kosmopolitisch und liberaliberaliberallala.
Verwundert reibt sich das Land die Augen und bemerkt: Es gibt hier eben doch auch die "feinen Unterschiede", die durch den Soziologen Pierre Bourdieu sprichwörtlich geworden sind. Klassenzugehörigkeit verrät sich auch bei uns nicht nur durch Einkommen und Wohnort. Lange glaubte man ja, solche unsichtbaren Gräben wären eher typisch für England ...
Tja, guter Versuch, aber das sind sie, was Vornamen anbelangt, erst, seit sich die Deutschen entschlossen haben, traditionelle und klassenübergreifende Namen durch würdelose, lächerliche und prätentiöse originelle und kosmopolitische abzulösen. Meine Onkel, alle Anfang des vergangenen Jahrhunderts geboren, hießen Heinrich, Ludwig, Paul, Wilhelm und Karl, die Großväter Karl und Heinrich, meine Tanten Charlotte, Helene und Gertrud, meine Mutter Margarethe und deren Mutter Anna. Diese Namen lassen keinerlei Rückschluss auf die Gesellschaftsschicht zu, die Männernamen (außer Ludwig) lassen sich allerdings im norddeutsch-preußisch-protestantischen Milieu "verorten".
In Zwangsgesellschaften gibt es dagegen oft ein kleines Vornamenreservoir: In Europa hießen Kinder früher meist entweder nach der herrschenden Adelsdynastie (weswegen der heute deutschlandweit beliebte Maximilian vor allem im Bayern der Wittelsbacher verbreitet war), oder sie hatten religiös geprägte Namen. In den meisten muslimischen Ländern ist das heute noch so. Während in Deutschland laut der Forscherin Astrid Kaiser die Zahl der Vornamen seit Beginn des 20. Jahrhunderts zunimmt. Cheyenne und Justin sind Herolde der Liberalität.
Matthias, dessen Eltern mehr Stilgefühl bewiesen haben, als ihr Sohn Verstand hat, will uns also allen Ernstes weismachen, dass "ein kleines Vornamenreservoir" eine schlechte Sache sei. Kinder wurden übrigens nicht zwangsweise nach den relevanten Monarchen benannt (Kinder wurden nicht einmal zwischen 1933 und 1945 zwangsweise nach dem geliebten Führer benannt, das taten die Eltern freiwillig), Kinder aller Gesellschaftsschichten, von denen des Monarchen bis hin zu denen des Landarbeiters, wurden eben gleich genannt und zwar nach klassenübergreifenden ethnischen Leitbildern, z.B. auch Heiligen.
Auch die Namen enthüllen noch viel mehr als nur Armut und Reichtum der Eltern. Wer auf einem Zeitungsfoto aus Afghanistan drei Bundeswehrsoldaten mit den Vornamen Mario, Silvio und Henry erblickt, weiß sofort, dass diese aus den neuen Bundesländern stammen.
*Gähn* - Ja, das ist wohl so. Aber was beweist das? Trotz allem enthüllen auch diese Namen VOR ALLEM EBEN den sozialen Status der Eltern. Wer in der "Ehemaligen" wirklich etwas auf sich hält, nennt auch dort seine Kinder nicht Doreen, Mandy, Sindy, Maik, Stiev oder Enrico. Da die Allgemeinverprollung, eine der Segnungen des Arbeiter- und Bauernstaates seligen Angedenkens, auch vor den gebildeteren Ständen nicht halt gemacht hat, gibt es dort zwar mehr dieser Namensmonstren, aber es gibt auch Leute, die Alexander, Jörg oder Katharina heißen, weil sich ihre Eltern, trotz aller historischen Widrigkeiten, Stil, Unterscheidungsvermögen und Geschmack bewahrt haben.

Aber Moment! Irgendwie MUSS doch nachzuweisen sein, dass Namen schon immer was mit pösem Klassendenken zu tun hatten:
Über Thomas Mann hieß es, er sei ein wahrer "Namenszauberer" gewesen. Er wusste natürlich, dass es schon im 19. Jahrhundert klassenspezifische Namen gab. Das wird sehr deutlich bei der Schilderung der Lübecker 1848er-Revolution in "Buddenbrooks", wo Johann Buddenbrook in Begleitung von Leberecht Kröger dem Wortführer der rebellischen "Canaille" entgegentritt. Dieser heißt Corl Smolt, und sein Name (die niederdeutsche Form von Karl plus das niederdeutsche Wort für Schmalz) verrät ihn eindeutig als Angehörigen der Lübecker Unterschicht. Ein Kevin seiner Zeit. Während Leberecht Kröger ganz klar der Name eines Senators mit pietistischem Hintergrund ist.
Den Namen Leberecht haben mit Sicherheit pietistische Eltern aller Gesellschaftsschichten ihren Kindern gegeben, Corl Smolt ist eben Mannsche Lautmalerei die nix beweist (im Kirchenbuch wird der Mann Karl geheißen haben), und wenn "Smolt", Schmalz, ein Hinweis auf eine Herkunft aus der Unterschicht sein soll, dann würde mich mal interessieren, wie das die Mitglieder der adligen Familie Kortzfleisch denn so sehen.

Aber Matthias kann auch anders:
Cheyenne und Justin sind Herolde der Liberalität.

Und wenn sie in der Schule schlechter behandelt werden als Sarah oder Jakob, ist das ja auch eine Art ausgleichende historische Gerechtigkeit. Es gab mal eine Zeit, in der gerade Träger dieser Namen in Deutschland überhaupt keine Bildungschancen hatten.
Klar, haben die Gören nicht anders verdient. Ihr Urgroßvater war ja Nazi. Womit die Grenze vom Dämlichen zum Geisteskranken überschritten wäre, und daher höre ich jetzt auf.

"Das ist verboten!" Eine Idiotengeschichte mit Hunden und Kindern

Es war vor etlichen Jahren am Heidesee bei Dinslaken, ein beliebtes (und sehr schönes) Naherholungsgebiet für das nordwestliche Ruhrgebiet.

Mein alter Langhaar Weimaraner und der damals noch ganz junge Terrier hingen gemeinsam an einem großen Ast, den sie, unaufgefordert, anlanden wollten  ("Stöckchenwerfen" gab es aus guten Gründen nicht),  Wettkampfstimmung lag in der Luft.

Eine Familie auf Fahrrädern kam vorbei. Das etwa 8- bis 10jährige Schraz kreischte: "Papa, ist das nicht verboten?" Papas Antwort konnte ich nicht hören. Dann fuhren sie weiter um den See herum und ich verlor sie aus den Augen. Aber die ganze Zeit konnte ich ein schrilles und Xmal wiederholtes "Das ist verBOTEN" hören. Auf einmal herrschte Stille und ich vermeinte ein lautes "Platsch" zu hören (aber vielleicht habe ich mir das nur eingebildet, rein wunschdenkenmäßig), dann ein entsetzliches Geplärr.

Das fand ich, ich gesteh es mit etwas (aber auch nur etwas) schlechtem Gewissen, klasse. WIE gemütsarm muss ein Kind sein, das bei einem solchen Anblick keine Freude empfindet, sondern zuerst daran denkt, dass das "verboten" sein könnte?

Nicht, dass ich Kinder nicht mag - in kleinen Dosen oder besser (ich bin ja kein Kannibale): in geringen Dosierungen.

Ein weiteres Beispiel kontemporärer Kindererziehung konnte ich eben dort erleben. Wozu sind Naherholungsgebiete schließlich da.

Es war in spätsommerlicher Abenddämmerung, zu einer Zeit, in der Kinder ins Bett gehören. Eine Horde wildgewordener, oder, um gerecht zu sein (man kann davon ausgehen, dass sie nicht selbst auf die Idee zu diesem Ausflug zu der heimischen Flora und Fauna gekommen waren und dass sie sich auch ruhig verhalten hätten, wäre das von ihnen verlangt worden) heftig animierter Kleinkinder zog unter Gekreische und Trillergepfeife durch den Wald, ermutigt von den erwachsenen Begleitpersonen. Es war ganz klar keine private Veranstaltung, sondern eine Schulklasse oder ein Kindergarten.

Bis heute weiß ich nicht, welchen erzieherischen Sinn das gehabt haben mag und denke manchmal noch darüber nach. Vielleicht wollte man den lieben Kleinen so die Schönheit, Ruhe und Majestät des abendlichen Waldes und die entspannte Lebensweise seiner scheuem Bewohner vor Augen führen. Es geht doch nichts über progressive Pädagogik!

Und - wetten wir? - all' diese Flachpfeifen, ob Pädagogen, Hundehalter, Jogger, Biker, Spaziergänger, wasauchimmer, die ihren Müll im Wald hinterlassen, das Wild verstören, bei Waldbrandgefahr grillen oder ihren Fifi lustig jagen lassen, werden behaupten, dass sie "Natur-" und "Tierfreunde" seien.

Fifi hat Tee gefressen oder: "Schon 10 Kohletabletten"

Wenn ich meinen Blutdruck in die Höhe treiben will, besuche ich Hundeforen. Sie evozieren bei mir entweder hysterisches Gelächter oder blanke Wut. Beides hilft.

Hier ein Schulbuchbeispiel (Name von der Redaktion geändert):
fifi war heute mal wieder im garten und hat da von dem komposthaufen etwas alten (nach dem teekochen übriggebliebenen) tee gefressen. wir wissen nicht wie viel es war, es können keine riesigen mengen gewesen sein, aber so genau wissen wirs halt nicht!
Aber Fifis Herrchen wusste Rat:
wir haben ihm jetzt schon 10 kohle tabletten gegeben, aber können keinen TA erreichen und wissen auch nicht wie dramatisch es ist.
wir habe aus daten uasm internet errechnet, dass er 80g unbenutzte teeblätter essen müsste damit es gefährlich wäre, das könnte so viel gewesen sein, wenn man das wasser, was sie aufgesogen haben mitzählt!

weiß jemand von euch, ob teeblätter nachdem sie gekocht wurden und dann eine weile draußen lagen noch für hunde gefährliche mengen koffein enthalten?!?

es ist jetzt ca. 1 std. her und er hat noch keine symptome oder ist irgendwie auffällig!!!
Nein, das weiß ich nicht. Aber es würde mich interessieren, wie lange Fifi gebraucht hat, bis er wieder kacken konnte.

Bellobinsen

Kein Lebensbereich, so scheint es, bleibt von der Binse verschont, warum sollte die Hundewelt dagegen immun sein. Betroffenheitsdeppen, Deeskalations-Friedensfuzzis, Gleichheitshysterikerinnen beider Geschlechter, Noblewildeversteher, Neidgeplagte, Asozial-Antiautoritäre und einfach nur Doofe. Ich SCHWÖRE, das ist alles so zu mir gesagt worden. Hier meine gesammelten Blüten:

"Hahaha!"
Das Herrchen des Landseers, der mich angesprungen hatte und es war extrem matschig da unten und echt total lustig.

"Unser Hund ist gefährlich."
Frauchen lief von der Last eines quer getragenen Baumes ("Ast" würde diesem Trumm nicht gerecht werden) gebückt vor Herrchen her, das den Hund an der Leine führte und warnte alle Entgegenkommenden. (Die Terrier nahmen das zum Anlass, daran zu schaukeln. Fanden sie lustig.)

"Die machen das schon unter sich aus." (Unausgesprochen)
Die Leute, die einfach weitergingen, als ihr weißer Schäferhund aus dem spanischen Tierschutz meinen Terrier am Boden festgenagelt hatte, obwohl er sich unterworfen hatte. Tiefes Loch im Hals. Die Tierarztrechnung habe ich noch lange vergeblich mit mir 'rumgetragen. So viel zu den "natürlich sozialisierten" Hunden aus Hundeelendsländern. Mehr siehe hier.

"Die [vorher in Rudeln freilebenden] Hunde aus Spanien/Portugal/Griechenland/Osteuropa [die keinen Menschenkontakt kennen und die man dann in deutsche Wohnungen verpflanzt] sind alle ganz toll natürlich sozialisiert."

"Wir haben keine Angst, aber Kinder könnten sich davor erschrecken."
Als meine winzige, 12-Wochen-alte Kleine (ausgewachsen später kolossale 6 kilo schwer) überraschend aufgetauchte Spaziergänger auf einem Waldweg piepsend ankläffte.

"Das ist ja unglaublich!"
Das Herrchen eines eingestandenermaßen bissigen Hundes, welches versuchte, meine Terrier durch das Auf- und Zuklappen seines Regenschirmes zu verscheuchen, was die klasse fanden und mich zu der Antwort veranlasste, dass "unglaublich" nur sei, dass er mit seinem Köter nicht auf die entfernte Seite des breiten Ruhrufers gegangen sei.

"Ihr pisst alles voll, Ihr kackt alles voll ..."
Ein Angler an der Ruhr zu meinen Terriern, die das zum Anlass nahmen, sich vor ihm aufzubauen und kräftig anzukeifen. Wahrscheinlich hielten sie es für ein neues Spiel. In diesem Fall muss ich sagen, ich konnte den Mann verstehen. Er hatte recht.

"Lassen Sie ihn doch. Er darf mich ruhig anspringen. Er freut sich doch."

"Hach sind Sie brutal!"
Wenn man den Hund "Down" machen lässt. Ich war schwer versucht, den jungen und extrem lebhaften Hund abzuleinen und ihn das tierärztliche Wartezimmer spontimäßig aufmischen zu lassen.

"Sie üben die ganze Gewalt des Menschen über den Hund aus."
Bei eben dieser Gelegenheit. Hätte der Hund die ganze Gewalt des Hundes über den Menschen ausgeübt, wäre das aber okay gewesen.

"Warum darf Ihr Hund denn nicht bellen? Das ist doch ein Hund. Der muss doch bellen."

"Hunde sind wie Kinder."

"Hunde wissen genau, wer es gut mit ihnen meint."
Hat Blondie auch gewusst.

"Ich lasse für meine Hunde vegetarisches Futter aus Amerika kommen."

"Kaninchenmörder!"

"Fuchsquäler!"

"Aus welchem Tierheim hamse den?"
Rassehunde sind bäh!

"Und ich hatte gehofft, dass Du einem armen Hündchen aus dem Tierheim ein Zuhause gegeben hättest."
Sowas macht Freude, vor allem wenn man sich soeben seinen ersten Hund angeschafft hat. Gutmenschenempathie halt.

"Ist der auch kastriert?"
Betonung auf "kastriert". Männliche Sexualität muss so weit wie möglich eingedämmt werden, läufige Hündinnen dürfen aber ganze Hundewiesen verstänkern. Genau wie im richtigen Leben.

"Aber mein Hund hat doch noch Welpenschutz."
Einen Schmarrn hat der. Das gilt nur im Rudel.

"Jäger schränken meine Freiheit ein, weil ich mich nicht mehr mit dem angeleinten [haha] Hund in den Wald traue."

"Ich habe meinen Hund vom Bauern, weil die [seriösen] Züchter verdienen damit viel zuviel."
Ja, viel zu verdienen ist bäh. Übrigens: Als ich den Züchter meines Vorstehhundes kennenlernte, hatte er eine in der Zucht stehende Hündin, zwei alte Damen, die liebevoll zu Tode gepflegt wurden und von denen eine ihm nie einen Wurf gebracht hatte, sowie zwei Nachwuchshündinnen. Heute, nach 8 Jahren, ist die Konstellation wieder ähnlich. Noch Fragen?

"Jagdhunde sind bei Nichtjägern viel glücklicher."

 Und hier noch vier, nicht über Hunde:

"Ich habe nichts gegen die Jagd an sich, nur gegen Hobbyjäger."
Weil die könnten ja Spaß daran haben.

"Über die Jagd wird noch mehr gelogen, als über den Krieg."

"Die Natur würde sich schon von selber regeln."

Und als Glanzstück:

"Mir hat noch kein Fuchs was getan."

Spirituelles Hundefutter

Schon einmal was von "Barfen" gehört? Nein? Ich erklär es.

Barfen ist nicht eine von vielen Methoden seine Hunde zu ernähren. Nein! Barfen heißt, einer Sekte mit vielen Subdenominationen anzugehören. "Barf" ist ein Akronym umstrittener Herkunft, eine von vielen Erklärungen lautet "Biologically Appropriate Raw Food" und das englische Verb "to barf" übersetzt man am besten als "kotzen" und das ist es, was mir dazu zuerst einfällt.

Richtige Barfer verwenden einen Großteil ihrer Lebenszeit auf Hundefutter, das Herbeischaffen seiner Komponenten, seine Zusammenstellung und Zubereitung. Die Relation zwischen Fleischanteil und Obst- und Gemüsepampe ist vorgeschrieben, ebenso die Relation zwischen Obst und Gemüse in der Obst- und Gemüsepampe. Ob man Obst- und Gemüsepampe mit dem Fleisch oder separat serviert, ist ebenfalls umstritten. Es kommt ja nicht in denselben Magen. Dann gibt es eine Fraktion, die leugnet, dass man Obst und Gemüse überhaupt zu Pampe verarbeiten muss und nennt das "die Hackerlüge" oder so ähnlich. So etwas wird von denen ernster genommen, als Holocaustleugnung im richtigen Leben.

Auch der Ölanteil im Futter ist auf's Gramm genau vorgegeben und über die Frage, ob Hunde Salz, Cerealien oder Milchprodukte brauchen, entstehen Grabenkämpfe. Lachs wird gerne genommen, mein sehr geschätzer Fleischlieferant hat Kanguruh- und Kamelfleisch im Angebot und Quark mit Ananas und Honig gilt als beliebte Zwischenmahlzeit für Fifi.

Ich bin niemand, der allzuviel Schlaf über die armen Negerkinder in Indien verliert, aber ich finde, irgendwann wird es obszön.

Schluss mit lustig ist auch zum Beispiel, wenn "natürliche" Mittel als Ersatz für herkömmliche Wurmkuren angepriesen werden. Und wenn ich "Meine Tierärztin sagt auch ..." oder gar "Meine Homöopathin ..." lese, breche ich die Lektüre ab. Wir wissen, dass Frauen nur allzu gerne auf der Kuschel- statt auf der Faktenschiene fahren und sollten DoppelXchromosomenträgerinnen daher zuerst einmal grundsätzlich mit gesunder Misogynie betrachten.

Das Spannendste aber ist die Sache mit den Kräutern. Es gibt - ja wirklich - Bücher darüber und sogenannte Barfshops verdienen sich dumm und dämlich daran oder an den vielen exotischen Ölen, dem Muschelmehl und den Algenkonzentraten, die Fifi alle gut tun. Allerdings sind die zur Ergänzung der Nahrung notwendigen Dinge wie Kräuter, und Öle in den "Barfshops" deutlich teurer, als in der (ja wirklich!) Apotheke oder im gehobenen Lebensmittelhandel. Hagebuttenschalen braucht man auch nicht, man kann die Früchte sammeln, wenn man mit Fifi unterwegs ist. Um zu dieser Einsicht zu kommen, muss man sich allerdings die Mühe machen, Preise zu vergleichen, aber dazu hat man wohl keine Zeit, weil man ist ja voll damit ausgelastet, "seine Homöopathin" zur reichen Frau zu machen.

Ein 100 l Gefrierschrank ist nichts, die Blutwerte werden dauernd (aber auch DAUERND) untersucht und der Futterplan den Ergebnissen entsprechend angepasst. Tierärzte müssen schließlich auch leben, obwohl sie ja eigentlich von nichts Ahnung haben.
Ich suche aber immernoch nach Erklärungsmöglichkeiten.
Und glaube nicht, dass meine Süße ein wirkliches Nierenproblem hat.
Bei mir hatte die Geschichte auch ein gutes: ich werde sie beim nächsten Blutbild mal auf alle in Frage kommenden Reisekrankheiten prüfen lassen. (Ist ja ne kleine Rumänin. :wink:)
Das entspricht, bis hin zum neckischen :wink:, so etwa dem intellektuellen und emotionalen Niveau des Durchschnittsbarfers.

Klar, es besteht in unserer von der Industrie geprägten Wohlstandsgesellschaft eine Sehnsucht nach "Antworten" auf alle möglichen Dinge und eine scheint die Natur (oder was auch immer man darunter versteht) zu geben. Bio ist gut! Spiritualität, solange sie nichts mit irgendeiner christlichen Kirche zu tun hat, ist in. Das gilt nicht nur beim Hundefutter. Wölfe, die heidnische Gottheit der Spritituell-Naturbesoffenen, sollen wieder ihren Platz in unserer dichtbesiedelten Kulturlandschaft erhalten und vergiss die bitteren Konsequenzen. Der Name der Jäger, die sich bemühen, das Gleichgewicht der Natur in Balance zu halten, ist in weiten Kreisen Dreck - Tiere töten geht garnicht - und das geht hin bis zu Angriffen auf ihre physische Integrität (Jäger töten geht sehr wohl) und die ihres Eigentums.

Sie sind nicht spirituell. Sie tun nur so.
Um nicht missverstanden zu werden: Ich "barfe" meine Hunde auch. Vieles an dem Konzept leuchtet mir ein, und ich halte mich an das, WAS mir einleuchtet. Mir leuchtet zum Beispiel ein, dass es nicht gut sein kann, wenn man sich nur von Tütensuppen ernährt, und warum soll das für Hunde anders sein. "Barfen" geht auch unaufwändig, macht Spaß und ist weit weniger kostenintensiv als hochwertiges Dosen- oder Trockenfutter (wobei ich die gesundheitlichen Risiken von auch hochwertigem TroFu - Stichwort "Tütensuppen" - für den Hund hier mal weglasse), und noch mehr, wenn man sich die Mühe macht, alternative Bezugsquellen aufzutun. Der Metzger am Ort schlachtet vielleicht noch selbst ("Abfall" wie Schlundfleisch, Knorpeliges oder Innereien sind eh wertvoller und die Hunde mögen es lieber), man kann sich im Lebensmittelhandel überreifes Obst (das eh besser für die Hunde ist) erbitten oder für den Pflanzenanteil auch mal Brennnesseln, Hagebutten, Ampfer oder Löwenzahnblätter sammeln. Bei ALDI gibt es eine Kohlrabi für 99 Cent und man kann so viel "Grün" (das auch das Beste am Gemüse ist) mitnehmen, wie man will. Aber der Teufel soll mich holen, sollte ich meine Hunde je mit Algenmehl, Knoblauch, Lachs, Weißfisch oder anderen Dingen, die nichts mit der Lebenssituation von Urvater Wolf zu tun haben (um ehrlich zu sein, ganz selten mal Fisch als "Schmankerl), oder sogar (Knoblauch!) bedenklich sind, belästigen.

Ich bin katholisch. Spirituell brauch ich nicht.

Wo ist mein Müllsack?

HIER!

Klopapier ohne Obama


Anfang des Monats heiratete Chelsea Clinton (30) ihren langjährigen Lebensgefährten - in Weiß und mit Schleier. Hunderte unschuldiger Klopapierrollen wurden dafür geschlachtet, dafür war der Hochzeitskuchen aber auch glutenfrei und der Bräutigamvater (der samt der von ihm geschiedenen Bräutigammutter auf keinem einzigen Foto auftaucht) ein verurteilter Schwerverbrecher.

Kein Zweifel, die Clintons heiraten nach oben.

Übrigens liebe Ami-Presse: Der Brautvater mag einen schwarzen Schlips getragen haben, ein "black tie event" war diese Hochzeit trotzdem nicht. Glaubt mir!


Die Alleinschuld für das Kleid der Brautmutter, die bisher noch nicht durch schlimmere Geschmacksverirrungen aufgefallen war, trug Oscar de la Renta. Dieses Gebilde ist so unfassbar scheußlich in jeder (aber auch JEDER) Hinsicht, dass selbst mir die Worte ausgehen, wohingegen Großmutter Rodham durchaus altersgemäß schick gekleidet war.

Wie aus Chelseas gerüschtem Klopapier von Vera Wang, der untalentiertesten und uninspiriertesten Hochzeitskleidschneiderin in Amerika (dafür aber eine der teuersten), zu schließen ist, war die Familie Clinton offenbar finster entschlossen, in puncto Dritteweltschick den Obamas in nichts, aber auch in GARNICHTS, nachzustehen, was ihnen zweifellos gelungen ist. Allerdings: Mögen de la Renta und Wang ihren unverdienten Erfolg auch der Tatsache verdanken, dass sich im Zeitalter politischer Korrektheit Exotik immer gut verkauft, und zwar je dämlicher je besser, so schneidern sie doch immerhin keine Kleider für Fummeltrinen.

Vielleicht waren ja deswegen die Obamas nicht eingladen.